Montag geschlossen
Dienstag bis Sonntag                   sowie an Feiertagen 14:00 bis 17:00 Uhr

Öffnungszeiten an den Wochenenden in den sächsischen Sommerferien:

11:00 bis 17:00 Uhr

Der Schlosspark ist zu jeder Zeit zugänglich.

Erwachsene   4,00 Euro
Kinder bis 6 Jahre freier Eintritt
Studenten, Auszubildende, Schüler und Kinder ab 6 Jahre, Arbeitslose, Schwerbehinderte gegen Vorlage entsprechender Nachweise 2,00 Euro
Gruppenermäßigung ab 15 Personen

Erwachsene

Kinder

3,50 Euro

1,50 Euro

Führungen in der Öffnungszeit   20,00 Euro zusätzlich zum Eintrittspreis
Führungen außerhalb der Öffnungszeit   30,00 Euro zusätzlich zum Eintrittspreis
Inhaber des Familienpasses des Freistaates Sachsen   freier Eintritt

 

130.000 Euro mit Hilfe von Leader-Fördermitteln investiert

Seit Dezember 2019 zieren wieder alle Eisenkunstguss-Figuren den Schlosspark Wolkenburg, die von Detlef Carl Graf von Einsiedel einst aufgestellt wurden. Seit 1776 war er der Besitzer der Lauchhammer Gießerei und holte sich Bildhauer ins Boot, die dort Formen für die damals sehr modernen Eisenkunstgussfiguren modellierten. Aufgrund eines neuen Rohstoffs war es möglich dünnwandige Figuren herzustellen. Als Vorbild dienten oft antike Figuren, die unter anderem noch heute in Rom zu finden sind. Da der weltgewandte und kunstinteressierte Graf auch Besitzer des Schlosses war und zwischen 1776 und 1800 dieses umbauen ließ, wurde auch der Park nach seinen Wünschen umgestaltet und zahlreiche Figuren aufgestellt. Aber auch die Verzierungen an der 1794 bis 1804 gebauten Neuen Kirche oder den Grabstätten in der Alten Kirche entstanden im Eisenkunstguss in Lauchhammer. „Das war für die damalige Zeit in Europa einmalig und auch heute ist die Konzentration der Figuren etwas Besonderes“, erklärte Reinhard Iser, der von 2001 bis Anfang 2020 ehrenamtlich Vorsitzender des Schloss-Fördervereins war und als städtischer Angestellter ebenfalls für das Schloss zuständig ist. Da die Stadt seit 2001 die Notsicherung und Sanierung des Schlosses in die Hand genommen hatte, konzentrierten sich die Mitglieder des Vereins auf den Park. Seit vielen Jahren organisieren sie im Herbst ein Parkseminar zur Pflege der Anlage und bemühten sich mit Unterstützung der Stadt auch um die Restaurierung der noch vorhanden Original-Figuren und deren Nachguss. Erste Objekte waren dabei 2004 die zwei Figuren „Heiliger Martin“ und „Heiliger Georg“, die die Freitreppe zum Schloss zieren und mit Hilfe einer Spende der Sparkasse saniert und nachgegossen werden konnten. Am Anfang stemmte der Verein die Kosten durch Spenden und Mitgliedsbeiträge selbst, seit 2014 konnten Fördermittel aus dem Leader-Programm gewonnen werden. Insgesamt flossen rund 130.000 Euro in das ehrgeizige Projekt. So folgten nach und nach weitere Figuren, als letztes wurden im Dezember 2019 der „Lykischer Apoll“ und die „Wolkenburger Flora“ wieder aufgestellt. Die Herstellung der letzteren war der schwierigste Akt, denn sie war bereits im Frühjahr 1989 aus dem Park gestohlen worden. Konnten bei allen anderen Figuren in der Lauchhammer Gießerei von den Originalen Formen hergestellt werden, die das Nachgießen einfach machten, so musste die „Flora“ mit Hilfe von alten Fotos mittels 3D-Technik völlig neu entstehen. Wichtig war auch das Sanieren der Plastiken, denn viele Originale waren über die Jahre stark verwittert, mit neuer Farbe überzogen oder gar beschädigt worden. „Aus Sicherheitsgründen wurden im Park nur die Nachgüsse aufgestellt und die Originale im Schloss verwahrt“, betonte Reinhard Iser. Bis auf den „Lykischen Apoll“, der einst an der Schafwollspinnerei im Ort stand, haben alle ihren früheren Platz wieder erhalten.

Nun laden die acht Plastiken, sieben Kopien und der Apoll von Belvedere im Original, zu einem interessanten Spaziergang durch den Park ein. Rund um den Apoll-Platz wurden zudem die Wege neu angelegt und auch der Rundgang ums Schloss ist seit einiger Zeit wieder möglich. Geplant sind zudem in den nächsten Wochen noch erklärende Schilder an den einzelnen Figuren und eine Karte, die einen Rundgang zu den Figuren erleichtern soll.

Foto: Dr. Barbara Wiegand-Stempel, Leiterin der städtischen Museen, zu denen auch der Ausstellungsbereich auf Schloss Wolkenburg gehört, und Reinhard Iser, Mitarbeiter des städtischen Fachbereiches Bildung und Kultur, freuen sich über die wiedergeborene „Wolkenburger Flora“. Die Museumsleiterin betonte: „Es war damals üblich, Parks im englischen Stil anzulegen. Diese waren das Gegenteil zu den bis dahin üblichen Barockgärten, die eher schachbrettartig geplant waren. Der neue Stil sollte viel Abwechslung bieten und mit kleinen Bauwerken oder Figuren romantisch wirken“. Sie freut sich, dass mit den Figuren nun das komplette Ensemble für Ausflüge noch attraktiver wird. Sobald ein Besuch des Schlosses wieder möglich ist, soll auch die neue Ausstellung „Endlich zu Hause! Die Sammlung Einsiedel ist zurück“ zu sehen sein.

Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.

Stadt muss dabei lediglich einen 10-prozentigen Eigenanteil und Planungskosten übernehmen

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat in seiner Sitzung am gestrigen Mittwoch ein neues Sonderprogramm zur Förderung von Maßnahmen zur Klimaanpassung beschlossen. Gefördert werden bundesweit Park- und Grünanlagen, darunter auch der Schlosspark Wolkenburg.

Der heimische Wahlkreisabgeordnete des Deutschen Bundestages Parlamentarischer Staatssekretär Marco Wanderwitz (CDU) freut sich, dass der Schlosspark im Limbach-Oberfrohnaer Ortsteil Wolkenburg mit der Höchstfördersumme von 3 Millionen Euro im neuen Bundesprogramm bedacht werden konnte: „Der Schlosspark Wolkenburg erfreut sich großer Beliebtheit. Ich freue mich, dass wir den schönen Landschaftspark mit den wertvollen Lauchhammer-Eisenkunstguss-Figuren nun im Rahmen der Klimaanpassung weiter aufwerten können. So wie es vor einigen Jahren bereits gelang, das benachbarte wertvolle Baudenkmal Neue Kirche mit Bundesunterstützung zu sanieren. Gern habe ich mich dafür eingesetzt.“

Die Stadt Limbach-Oberfrohna muss dabei lediglich einen 10-prozentigen Eigenanteil und die Übernahme der Planungskosten sicherstellen.

Oberbürgermeister Dr. Jesko Vogel ist erleichtert über die heutige Entscheidung und betonte: „Das passt gut in das Gesamtkonzept der Stadt und wir freuen uns sehr über die Förderung. Damit können wir aktiven Klimaschutz und den Erhalt der traditionellen Parklandschaft in Verbindung mit kulturellen Freiräumen und der Erhöhung der Aufenthaltsqualität verbinden“. Denkbar sei nach seinen Worten unter anderem die verstärkte Pflege des alten Baumbestands, den Schlossberg zu entsiegeln, Wasserbassins und alte Zulaufsysteme wieder zu aktivieren, den Konzertbereich rund um den Einschenkenden Satyr aufzuwerten oder den früheren Kräutergarten wieder anzulegen.

Entsprechend der derzeitigen Veranschlagung im Bundeshaushalt stellt der Bund für das Programm bis 2023 insgesamt 200 Millionen Euro zur Verfügung. Im Freistaat Sachsen werden so bereits jetzt insgesamt zwölf Projekte mit 13,1 Mio. Euro gefördert. Der Förderschwerpunkt liegt dabei in Südwestsachsen.

Das neu aufgelegte Sonderprogramm zur Förderung von Maßnahmen zur Klimaanpassung und Modernisierung in urbanen Räumen ist ein Beitrag des Bundes zur klimaangepassten Stadtentwicklung durch eine gezielte Entwicklung und Modernisierung von Grünflächen zur Nutzung der in urbanen Räumen lebenden Menschen. Auch kleinere Grünanlagen können die Temperaturen im Vergleich zur bebauten Umgebung bereits um drei bis vier Grad senken und größere Regenmengen zwischenspeichern, um beispielsweise auch die Kanalisation zu entlasten. Vom Klimawandel besonders bedroht sind Straßenbegleitgrün, Grünanlagen auf Plätzen und Freiräumen sowie Parks und Gärten. Hier treffen städtebauliche und ökologische Herausforderungen aufeinander, die einer neuen, integrierten Herangehensweise und Erprobung in Modellprojekten bedürfen.

Hintergrund:
Die Bundesregierung hat sich anspruchsvolle Klimaschutzziele gesetzt. Allein bis zum Jahr 2030 soll in Deutschland eine Reduktion der schädlichen Treibhausgasemissionen von mindestens 55 Prozent und bis 2050 eine weitgehende Treibhausgasneutralität erreicht werden. Die Umsetzung der Klimaschutzziele bedarf konkreter Beiträge aus allen Bereichen. Die Bundesregierung hat sich im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie das Ziel gesetzt, Wirkungen des Klimawandels aufzuzeigen und zu vermindern. Urbanes Grün übernimmt vielfältige Funktionen für eine klimagerechte Stadtentwicklung und trägt zur Reduktion der Treibhausgasemissionen bei.

 

Hier finden Sie den anlässlich der Nacht der Schlösser entstandenen Beitrag vom Beitrag Westsachsen TV

Hier finden Sie den anlässlich der Nacht der Schlösser entstandenen Beitrag vom Beitrag Westsachsen TV:

https://www.westsachsen.tv/nacht-der-schloesser-mit-verschiedensten-veranstaltungen/