Eisenkunstguss auf Schloss Wolkenburg

Ein Vorhaben in der LEADER-Region Schönburger-Land

Seit Dezember 2019 zieren wieder alle Eisenkunstguss-Figuren den Schlosspark Wolkenburg, die von Detlef Carl Graf von Einsiedel einst aufgestellt wurden. Seit 1776 war er der Besitzer der Lauchhammer Gießerei und holte sich Bildhauer ins Boot, die dort Formen für die damals sehr modernen Eisenkunstgussfiguren modellierten. Aufgrund eines neuen Rohstoffs war es möglich dünnwandige Figuren herzustellen. Als Vorbild dienten oft antike Figuren, die unter anderem noch heute in Rom zu finden sind. Da der weltgewandte und kunstinteressierte Graf auch Besitzer des Schlosses war und zwischen 1776 und 1800 dieses umbauen ließ, wurde auch der Park nach seinen Wünschen umgestaltet und zahlreiche Figuren aufgestellt. Aber auch die Verzierungen an der 1794 bis 1804 gebauten Neuen Kirche oder den Grabstätten in der Alten Kirche entstanden im Eisenkunstguss in Lauchhammer. „Das war für die damalige Zeit in Europa einmalig und auch heute ist die Konzentration der Figuren etwas Besonderes“, erklärte Reinhard Iser, der von 2001 bis Anfang 2020 ehrenamtlich Vorsitzender des Schloss-Fördervereins war und als städtischer Angestellter ebenfalls für das Schloss zuständig ist. Da die Stadt seit 2001 die Notsicherung und Sanierung des Schlosses in die Hand genommen hatte, konzentrierten sich die Mitglieder des Vereins auf den Park. Seit vielen Jahren organisieren sie im Herbst ein Parkseminar zur Pflege der Anlage und bemühten sich mit Unterstützung der Stadt auch um die Restaurierung der noch vorhanden Original-Figuren und deren Nachguss. Erste Objekte waren dabei 2004 die zwei Figuren „Heiliger Martin“ und „Heiliger Georg“, die die Freitreppe zum Schloss zieren und mit Hilfe einer Spende der Sparkasse saniert und nachgegossen werden konnten. Am Anfang stemmte der Verein die Kosten durch Spenden und Mitgliedsbeiträge selbst, seit 2014 konnten Fördermittel aus dem Leader-Programm gewonnen werden. Insgesamt flossen rund 130.000 Euro in das ehrgeizige Projekt. So folgten nach und nach weitere Figuren, als letztes wurden im Dezember 2019 der „Lykischer Apoll“ und die „Wolkenburger Flora“ wieder aufgestellt. Die Herstellung der letzteren war der schwierigste Akt, denn sie war bereits im Frühjahr 1989 aus dem Park gestohlen worden. Konnten bei allen anderen Figuren in der Lauchhammer Gießerei von den Originalen Formen hergestellt werden, die das Nachgießen einfach machten, so musste die „Flora“ mit Hilfe von alten Fotos mittels 3D-Technik völlig neu entstehen. Wichtig war auch das Sanieren der Plastiken, denn viele Originale waren über die Jahre stark verwittert, mit neuer Farbe überzogen oder gar beschädigt worden. „Aus Sicherheitsgründen wurden im Park nur die Nachgüsse aufgestellt und die Originale im Schloss verwahrt“, betonte Reinhard Iser. Bis auf den „Lykischen Apoll“, der einst an der Baumwollspinnerei im Ort stand, haben alle ihren früheren Platz wieder erhalten.

Nun laden die acht Plastiken, sieben Kopien und der Apoll von Belvedere im Original, zu einem interessanten Spaziergang durch den Park ein. Rund um den Apoll-Platz wurden zudem die Wege neu angelegt und auch der Rundgang ums Schloss ist seit einiger Zeit wieder möglich. Geplant sind zudem in den nächsten Wochen noch erklärende Schilder an den einzelnen Figuren und eine Karte, die einen Rundgang zu den Figuren erleichtern soll.

Foto: Dr. Barbara Wiegand-Stempel, Leiterin der städtischen Museen, zu denen auch der Ausstellungsbereich auf Schloss Wolkenburg gehört, und Reinhard Iser, Mitarbeiter des städtischen Fachbereiches Bildung und Kultur, freuen sich über die wiedergeborene „Wolkenburger Flora“. Die Museumsleiterin betonte: „Es war damals üblich, Parks im englischen Stil anzulegen. Diese waren das Gegenteil zu den bis dahin üblichen Barockgärten, die eher schachbrettartig geplant waren. Der neue Stil sollte viel Abwechslung bieten und mit kleinen Bauwerken oder Figuren romantisch wirken“. Sie freut sich, dass mit den Figuren nun das komplette Ensemble für Ausflüge noch attraktiver wird. Sobald ein Besuch des Schlosses wieder möglich ist, soll auch die neue Ausstellung „Endlich zu Hause! Die Sammlung Einsiedel ist zurück“ zu sehen sein.

Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.

Eisenkunstguss auf Schloss Wolkenburg

Ein Vorhaben in der LEADER-Region Schönburger-Land

Seit Dezember 2019 zieren wieder alle Eisenkunstguss-Figuren den Schlosspark Wolkenburg, die von Detlef Carl Graf von Einsiedel einst aufgestellt wurden. Seit 1776 war er der Besitzer der Lauchhammer Gießerei und holte sich Bildhauer ins Boot, die dort Formen für die damals sehr modernen Eisenkunstgussfiguren modellierten. Aufgrund eines neuen Rohstoffs war es möglich dünnwandige Figuren herzustellen. Als Vorbild dienten oft antike Figuren, die unter anderem noch heute in Rom zu finden sind. Da der weltgewandte und kunstinteressierte Graf auch Besitzer des Schlosses war und zwischen 1776 und 1800 dieses umbauen ließ, wurde auch der Park nach seinen Wünschen umgestaltet und zahlreiche Figuren aufgestellt. Aber auch die Verzierungen an der 1794 bis 1804 gebauten Neuen Kirche oder den Grabstätten in der Alten Kirche entstanden im Eisenkunstguss in Lauchhammer. „Das war für die damalige Zeit in Europa einmalig und auch heute ist die Konzentration der Figuren etwas Besonderes“, erklärte Reinhard Iser, der von 2001 bis Anfang 2020 ehrenamtlich Vorsitzender des Schloss-Fördervereins war und als städtischer Angestellter ebenfalls für das Schloss zuständig ist. Da die Stadt seit 2001 die Notsicherung und Sanierung des Schlosses in die Hand genommen hatte, konzentrierten sich die Mitglieder des Vereins auf den Park. Seit vielen Jahren organisieren sie im Herbst ein Parkseminar zur Pflege der Anlage und bemühten sich mit Unterstützung der Stadt auch um die Restaurierung der noch vorhanden Original-Figuren und deren Nachguss. Erste Objekte waren dabei 2004 die zwei Figuren „Heiliger Martin“ und „Heiliger Georg“, die die Freitreppe zum Schloss zieren und mit Hilfe einer Spende der Sparkasse saniert und nachgegossen werden konnten. Am Anfang stemmte der Verein die Kosten durch Spenden und Mitgliedsbeiträge selbst, seit 2014 konnten Fördermittel aus dem Leader-Programm gewonnen werden. Insgesamt flossen rund 130.000 Euro in das ehrgeizige Projekt. So folgten nach und nach weitere Figuren, als letztes wurden im Dezember 2019 der „Lykischer Apoll“ und die „Wolkenburger Flora“ wieder aufgestellt. Die Herstellung der letzteren war der schwierigste Akt, denn sie war bereits im Frühjahr 1989 aus dem Park gestohlen worden. Konnten bei allen anderen Figuren in der Lauchhammer Gießerei von den Originalen Formen hergestellt werden, die das Nachgießen einfach machten, so musste die „Flora“ mit Hilfe von alten Fotos mittels 3D-Technik völlig neu entstehen. Wichtig war auch das Sanieren der Plastiken, denn viele Originale waren über die Jahre stark verwittert, mit neuer Farbe überzogen oder gar beschädigt worden. „Aus Sicherheitsgründen wurden im Park nur die Nachgüsse aufgestellt und die Originale im Schloss verwahrt“, betonte Reinhard Iser. Bis auf den „Lykischen Apoll“, der einst an der Baumwollspinnerei im Ort stand, haben alle ihren früheren Platz wieder erhalten.

Nun laden die acht Plastiken, sieben Kopien und der Apoll von Belvedere im Original, zu einem interessanten Spaziergang durch den Park ein. Rund um den Apoll-Platz wurden zudem die Wege neu angelegt und auch der Rundgang ums Schloss ist seit einiger Zeit wieder möglich. Geplant sind zudem in den nächsten Wochen noch erklärende Schilder an den einzelnen Figuren und eine Karte, die einen Rundgang zu den Figuren erleichtern soll.

Foto: Dr. Barbara Wiegand-Stempel, Leiterin der städtischen Museen, zu denen auch der Ausstellungsbereich auf Schloss Wolkenburg gehört, und Reinhard Iser, Mitarbeiter des städtischen Fachbereiches Bildung und Kultur, freuen sich über die wiedergeborene „Wolkenburger Flora“. Die Museumsleiterin betonte: „Es war damals üblich, Parks im englischen Stil anzulegen. Diese waren das Gegenteil zu den bis dahin üblichen Barockgärten, die eher schachbrettartig geplant waren. Der neue Stil sollte viel Abwechslung bieten und mit kleinen Bauwerken oder Figuren romantisch wirken“. Sie freut sich, dass mit den Figuren nun das komplette Ensemble für Ausflüge noch attraktiver wird. Sobald ein Besuch des Schlosses wieder möglich ist, soll auch die neue Ausstellung „Endlich zu Hause! Die Sammlung Einsiedel ist zurück“ zu sehen sein.

Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.

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